Gar nicht so anders - Weihnachten in Tansania

Kultur- Arbeit

Die letzten Wochen waren sehr anstrengend und herausfordernd für mich. Mehr und mehr Aufgaben, Tätigkeiten und Verantwortung werden mir anvertraut. So habe ich mich z.B. um neue Fenster in unserem Haus gekümmert, da zuvor Moskitos wie in einem Restaurant ein-und ausgegangen sind. Jetzt sind die Fenster gemacht und wir alle fühlen uns sicherer.

Zusätzlich bin ich verantwortlich für besseres Internet in unserem Haus und im Office in der Stadt. Zurzeit benutzen wir nämlich Internetsticks, die spätestens nach einem Monat gegen Geld wieder aufgeladen werden müssen. Die Verbindung ist in den letzten 4 Wochen mehr als dürftig gewesen und wir hatte ständig Unterbrechungen während unserer Montag-Skypesession Deutschland-Tansania. Deshalb habe ich den einzig ansässigen Provider für Glasfaserkabel (nicht sehr verbreitet in Tansania, weil es teuer ist) aufgesucht und Termine vereinbart. Glücklicherweise habe ich dabei Unterstützung von Florian, einem IT-Spezialisten, bekommen, der mir mit seinem Wissen und den besseren Swahilikenntnissen zur Seite steht. Nachdem ein Kostenvoranschlag nach "African Time" (etwas länger als üblich) erstellt, mit meinem Team besprochen und nach Deutschland gesendet wurde, kam das "OK". Leider konnte das Projekt dieses Jahr nicht mehr realisiert werden, weil die Mitarbeiter schon im Urlaub waren...dann halt nächstes Jahr :).

Neben Computerangelegenheiten und ständig neuen Aufgaben und Ideen aus Deutschland gibt es auch immer viel Buchhaltung zu tun, vor allem nach Reisen zu Workshops, Bonanzas oder auch Iringa. Da müssen alle Vorfälle am Ende eingebucht und das Geld gezählt werden. Man lernt, Verantwortung zu übernehmen, sich Pläne zu erstellen und Dinge sehr genau zu nehmen. Schon jetzt merke ich, wie mich solche Herausforderungen auch persönlich voranbringen.

Deshalb war ich offen gesagt ganz froh, als wir am 24.12. unseren letzten Arbeitstag hatten. Ja genau, Donnerstag, der 24.12. In Deutschland Weihnachten, in Tansania aber nicht. Hier wird erst am 25.12. gefeiert.

Am 24. trafen wir Freiwilligen uns bei "Nyamkazi", der Stadtteil von Bukoba, wo 4 meiner Freunde in einem schönen Haus wohnen. Auch ein paar Tansanier waren zum Teil uneingeladen dabei...aber es war Weihnachten :) Wir kochten zusammen, musizierten, wichtelten und redeten viel. Mit dabei: ein "Baum" :), den Fabi und ich besorgt hatten. Die Leute hier feiern in der Regel schon mit Baum, nur ist dieser meist irgendwo illegal abgeholzt worden. Manche feiern ohne Baum, manche mit einem Plastikbaum. Die Lichterketten wie bei uns in Deutschland waren in Bukoba nicht zu sehen, stattdessen hingen an vielen Mauern und Zäunen schöne Tücher und Leinen.

Am 25. zogen sich alle Leute ihre besten Kleider an und gingen morgends in die Kirche. Im Vergleich zu Deutschland geht aber fast jeder Tansanier das ganze Jahr über entweder Sonntags in die Kirche oder in die Moschee. Wie in Deutschland ist auch in Tansania Weihnachten ein "Fest der Familie". Schon Tage vorher strömten alle möglichen Familienmitglieder, die das Jahr über außerhalb von Bukoba arbeiten, in die Stadt, was an dem ungewohnt erdrückenden Verkehr und der gestiegenen Anzahl an Menschen auf der Straße zu erkennen war.

Auch in Tansania beschenken sich die Leute an Weihnachten, soweit das Geld vorhanden ist. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass die Tansanier an Weihnachten ausgiebig feiern. So als ob sie gerade Weltmeister geworden sind (was wahrscheinlich noch ein wenig braucht). Clubs und Bars sind im Vergleich zu Deutschland geöffnet und die (meist jungen) Menschen gehen aus und feiern lautstark die Geburt Jesu. Das hat mich zuerst sehr überrascht, im Nachhinein ist das aber einfach die Kultur Tansanias, bei jedem Event zu tanzen.

Mein erstes Weihnachten bei knallendem Sonnenschein und ohne Familie. Sehr ungewohnt, aber auch spannend.

Für 2016 plane ich eigenständig größere Projekte, die auch mehr Geld erfordern. Wer meine Arbeit in Tansania unterstützten möchte, kann gerne etwas an nachstehende Kontonummer von meiner Sport-Organisation in Deutschland überweisen. Darüber würde ich mich sehr freuen :) Das Geld wird mir dann nur für eigenständige Projekte in Tansania freigestellt, wenn ich es benötige.

 

Kontoinhaber: ASC Göttingen

 

Kreditinstitut: Sparkasse Göttingen

 

IBAN: DE 1026 0500 0100 0011 1062  

 

BIC: NOLADE21GOE

 

Verwendungszweck: Spende weltwärts Philipp Höfner

 

Ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit, viel Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr 2016.

LG aus Tansania

Philipp

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Kommentare: 1
  • #1

    Ferry (Freitag, 01 Januar 2016 11:18)

    Finde es großartig wie du die ganzen Herausforderungen meisterst!! Ich denke, die würden dich am liebsten dort behalten so fleißig wie du bist :D Aber niiiiichts gibts, dieses Jahr bist du wieder bei uns :D Ich wünsche dir für das Jahr alles Liebe und Gute und noch viele spannende Erlebnisse!
    <3